Freitag, 15. Dezember 2017
Ich bin nicht verrückt.
Meine Mutter hat mich testen lassen.


[We're all mad here!]

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Mittwoch, 13. Dezember 2017
Erst mal noch Krankenbett
Wir haben uns das mit dem Sterbebett nämlich kurzfristig anders überlegt.
So lange man noch lebt, ist man nicht tot.
Ist ja irgendwie schon so.

Ich werde mir morgen einen kleinen Bart ankleben und die Brille zuhause lassen. Wenn ich die Praxis betrete. Um neues Antiböse zu holen.

Wenn ich nicht erkannt werde, kann mir auch keiner sagen,
dass der Pathologe schon weiß, was wir haben.

Am Montag ist Faden ziehen.
Das reicht doch, wenn man uns dann die Illusion vom ewigen Leben nimmt.
Dann haben wir wenigstens noch 1 schönes Wochenende.
Ohne Lymphdrüsenkrebs.


[Es lauscht gebannt. Und kann schon wieder auf dem Rücken liegen dabei.]


[Was DerUrmel dazu sagt? Nüscht. Es imitiert lediglich einen halben Dominostein.
Wer kann anlegen?]

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Dienstag, 12. Dezember 2017
I can has Cheezburgers pizza?
Steh ich ja seit Tagen.
4 um genau zu sein.

Wie ein Giftmischer. In der Küche, in der nicht mehr gekocht wird. Und versuche dem Kind das Antibiotika unterzujubeln. Alles hat man versucht; was der Markt her gab, wurde gekauft.

Was ich in all der Aufregung irgendwie vergessen hatte und völlig außer 8 ließ, meine Nerven. Menschenessen!

Natürlich. Wie kann man nur so blöd sein. Ein x lächeln. Ding Dong.
Ratzfatzkatz. Antibiotika mit Käserand.
Kann man ja auch mal essen.


[Es kam wie ein geöltes Rennpferdchen aus dem Stall geschossen. Wunderheilung durch Lieferando. Potzblitz.]


Was ich dazu noch sagen wollte.
Flutscht mir anderntags beim Pulverisieren des Medikaments. Wattn Aufriss. Eine halbe Tablette weg und landet auf dem Küchenboden. Kommt DerUrmel vorbeigeschlendert. Kukkt. Und isst sie auf. Ohne vorher daran zu schnüffeln.

Tjanun.
Jeder Fisch ist anders.
Hat Oma immer gesagt.

Wir essen jetzt noch bis Montag (einschl.) Pizza.
Weiter denken wir nicht.
Das hat sich nicht bewährt.

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Montag, 11. Dezember 2017
Alarm im Hafen; schon wieder
Als ich damals.
Mit dem Arzt ausging. Und er diese Sachen sagte. Über die Lebenserwartung [m]eines Mitbewohners. Wusste ich noch nicht. Dass der Mann ganz 1fach Bescheid wusste. Vermutlich sogar studiert hatte.

Wer glaubt denn schon Männern?
Mit solchen Schuhen?

Es ist jetzt also so. Dass er leider gar nicht richtig falsch lag. Der Arzt. Zumindest teilweise. Ist der Tuenni zwar erst 9. Haben wir doch eine lebensbedrohliche Erkrankung ohne ganz genaue Diagnose vorliegen. Außerdem einen 12 cm langen Schnitt. Am Bauch des Patienten.


[Es liegt im Schrank und man weiß nicht. Ob es sich gerade darin erholt. Oder stirbt.]

"Man weiß es alles nicht so genau." Sagt die Eine den einen Tag mit dem Ultraschallgerät. Man findet auch Nichts. Außer, "dass alles da drin viel zu groß ist". Sagt der Andere anderntags mit dem Skalpell.

Jetzt ist es so. Dass wir einen Pathologen beauftragt haben. Und es ist ja eigentlich so. Dass ich das schon immer mal machen wollte. Nur eben nicht in diesem Fall.


[Bilderbücher vorlesen. Kann man ja mal machen.
Da es kein Englisch kann. Übersetze ich. Wahrheitsgetreu.]


[Es versteht jedes Wort. Vor allem aber. Eiscreme.]

Was wir haben.
Ist das Jetzt und das Hier.
Kannste machen nix.

Ich dachte.
Das sollten Sie wissen.
Waren Sie doch dabei.
Als er Einzug hielt.

In mein Herz.

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Freitag, 12. September 2014
Vom Fehlen
Wenn es keine Engel gibt, dann war das wohl einen Sonnenstrahl. Wie die Krähe über mir anfing Rabatz zu machen, als ich zum dritten Mal 'Ich gehe jetzt.' flüsterte und trotzdem immer noch stehen blieb. Wie alles irgendwie stehen blieb, seitdem du weg bist. Und wie sehr ich mich durchs Leben... (wie sehr ich jetzt vor dem blinkenden Cursor sitze, weil ich nicht 'quäle' schreiben möchte), wie sehr ich mich also an das Leben ohne dich gewöhne. Wie sehr ich versuche dieses Vakuum zu füllen. Und wie unbedeutend mir all dies vorkommt. Ohne dich ist alles Nichts.



Und wie ich dann heute den Postkasten öffne und einen Schrecken bekomme. Mich frage, wer gestorben sein kann. Wie ich dann verstehe, dass diese Karte mich meint. Für mich gedacht ist. Wie mir gewünscht wird, dass diese Wunde heilt. Wie ich denke, dass dies niemals der Fall sein wird. Dass du für immer fehlst. Und dass ich mit jedem Blick in den Spiegel verstehe, was ich verloren habe.



Wie sich dein Tod langsam über mir herabsenkt. Wie nach einem Vulkanausbruch erreichte mich zuerst die Druckwelle, dann Gestein, dann Ascheregen. Wie ich die dicke, dunstige Wolke spüre, die sich wie eine Decke über mich und alles, was ich kannte legt. Wie sie keinen Ton herauslässt. Und nichts hinein. Wie ich den Atem anhalte. Und wünschte, ich wäre dort, wo du bist.


Ich bin aus deinem Ei.

I'm the blue
and she's the sky.

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Freitag, 23. Mai 2014
22.05.2014
Auf einmal steht ein Sarg im Zimmer.
2 Männer stehen hinter mir und ziehen sich Gummihandschuhe an.
Ganz so, als könnten sie sich dadurch vor dem Tod schützen.

Ich küsse sie ein letztes Mal.
Dann bin ich mutterseelenallein.

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Mittwoch, 25. Dezember 2013
3 Tage frei
Mehr mache ich mir nicht daraus. Ich höre die 48, als ich frühmorgens gegen 13 Uhr an der PressaMini stehe und den orangenen Orangen das letzte Hemd rauspresse. Dann denke ich safttrinkend ein büschn nach. Und weiß auch nicht so recht. Weiter schon gar nicht.




Die Waschmaschine läuft. Weil ich auf den Rat meiner Mutter höre. "Mach immer erst ne Maschine Wäsche an." Manchmal, wenn ich alles weggewaschen habe, dann wasche ich Sachen, die sauber sind. 2 Mal ist die Waschmaschine schon übergelaufen. Weil ich immer zu viel Waschmittel nehme. Ich nehme dann die frischen Handtücher um den Schaumteppich vom Küchenfußboden aufzunehmen. Dann kann ich die anschließend gleich noch mal mit durchwaschen.

Kann man ja mal machen.

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Montag, 26. August 2013
Zum Ausgang
Ich verlasse das Zimmer und gehe den Gang entlang. Meine Ballerinas machen auf dem hellgrünen Linoleumboden keine Geräusche.

Am Ausgang muss ich den grünen Kittel ausziehen und ihn in einen der Eimer werfen. Damit ich die Hände frei habe, hänge ich meine Tasche an einen Haken an der Wand. Ich sehe sie an und bemerke, dass sie genau auf der Höhe hängt, wo die Brust eines lieben Menschen wäre, stünde er vor mir.



Ich lehne mein Gesicht in die Tasche. Und hänge mein Gewicht an den Haken. Er hält. Ich kann nun endlich weinen. Vergesse alles andere um mich herum und schluchze wie ein kleines Kind in meinen Brustkorbersatz.

Eine Hand streichelt meinen Rücken. Ich schaue auf. Eine ältere Dame steht neben mir und tätschelt mir die Schulter. Sie ist gerade dabei, sich einen von den grünen Kitteln anzuziehen. "Sie sind nicht allein. Ich muss jetzt auch "Tschüß" sagen gehen." sagt sie.

Wir nehmen uns in den Arm.
Drücken uns ein mal.
Dann lassen wir los.

Wir lassen los.

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Samstag, 20. Juli 2013
Ezat


730 km vom Baumhaus entfernt,
ist das Leben doch ein Ponyhof.
Wenn ich mein Denken ausschalte,
bin ich sehr glücklich.

Kann man doch mal sein.

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Mittwoch, 15. Mai 2013
There is nothing left to say


Naja.
Fast nüscht.

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