Vom Fehlen
Wenn es keine Engel gibt, dann war das wohl einen Sonnenstrahl. Wie die Krähe über mir anfing Rabatz zu machen, als ich zum dritten Mal 'Ich gehe jetzt.' flüsterte und trotzdem immer noch stehen blieb. Wie alles irgendwie stehen blieb, seitdem du weg bist. Und wie sehr ich mich durchs Leben... (wie sehr ich jetzt vor dem blinkenden Cursor sitze, weil ich nicht 'quäle' schreiben möchte), wie sehr ich mich also an das Leben ohne dich gewöhne. Wie sehr ich versuche dieses Vakuum zu füllen. Und wie unbedeutend mir all dies vorkommt. Ohne dich ist alles Nichts.



Und wie ich dann heute den Postkasten öffne und einen Schrecken bekomme. Mich frage, wer gestorben sein kann. Wie ich dann verstehe, dass diese Karte mich meint. Für mich gedacht ist. Wie mir gewünscht wird, dass diese Wunde heilt. Wie ich denke, dass dies niemals der Fall sein wird. Dass du für immer fehlst. Und dass ich mit jedem Blick in den Spiegel verstehe, was ich verloren habe.



Wie sich dein Tod langsam über mir herabsenkt. Wie nach einem Vulkanausbruch erreichte mich zuerst die Druckwelle, dann Gestein, dann Ascheregen. Wie ich die dicke, dunstige Wolke spüre, die sich wie eine Decke über mich und alles, was ich kannte legt. Wie sie keinen Ton herauslässt. Und nichts hinein. Wie ich den Atem anhalte. Und wünschte, ich wäre dort, wo du bist.


Ich bin aus deinem Ei.

I'm the blue
and she's the sky.

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