Die Geschichte vom NakedChef
Von Verkochtem Montag, 03.09.2007

Soeben ist schon wieder der häßliche Koch
an mir vorbei gegangen.
Häßlich. Das kann ich heute sagen.
Weil er total raus ist. Aus mir.

Kaum vorstellbar, dass er jemals IN war. In mir.
Er ist jetzt dauernd hier. Lauert mir quasi auf.
In m e i n e m Stadtteil.
Hamburg hat ja auch nur 114 davon. Glaube ich.

Als er mir das erste Mal vor ein paar Wochen über den Weg lief,
habe ich mich fürchterlich erschreckt.
Ich stand beim Bäcker. Und war grad am dransten.
Anstatt meine Bestellung aufzugeben, riss ich mir in Windeseile
mein Haarband aus den Haaren und versteckte mein Gesicht dahinter.

Frau Bäckersfrau muss auch ged8 haben, ich hab ein Rad ab.
Stand dort und blinzelte durch meine Haargardine durch das Schaufenster nach draußen.
Er hat mich nicht gesehen. Damals nicht.

Heute schon. Wir sahen beide schnell weg. Glaube ich.
Vielleicht hat er mich auch nicht gesehen. Ich weiß es nicht.
Er hatte jedenfalls etwas im Arm. Ich glaube, es war eine Frau.
Jedenfalls trug ES einen Pferdeschwanz.
Und ES schob ein Fahrrad. Und er ging nebenher und hatte den Arm um ES gelegt.

Er hat mir nicht gefallen. Abgemagert. Ist er.
Und außerdem hat er Augenringe.

Vielleicht bekommt doch am Ende jeder das, was er verdient.

Das ich immer noch mit mir allein bin, kann nur bedeuten,
dass MICH eben noch keiner verdient hat.
Glaube ich.

deVille_total optimistisch, heut abend mit Beleuchtung

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