Tag 9
Wie sich die Spreu vom Weizen trennt.
Wer wirklich da ist. Ungefragt.
Und nicht nur davon redet.
Wenn überhaupt.

Wie sich alles, an was man glaubte, jetzt langsam aussiebt. Und an die Oberfläche kommt nur, was bleibt. Ein strenger Indikator, der zwischen Freundschaft und Bekanntschaft entscheidet. Und wie allein und dennoch befreit man sich fühlt. Wie auch die Familie zerbricht. An gegenseitigen Schuldzuweisungen und fehlendem Feingefühl.

Wie sehr jemand fehlt. Der mir nach einer Woche Nulldiät etwas zu essen hinstellt. Und etwas zu trinken. Jemand, der wirklich da ist. Und nicht mehr weggeht. Der einen lieb hält. Und in den Schlaf bringt. Der den Ärzten die Fragen stellt, während ich auf sämtliche Ausführungen nur mit Aha. reagieren kann.

Wie die Pfunde purzeln.
Ohne Freude.
Auch 1 neue Erfahrung.

Wie sehr das alles mein und unser Leben verändern wird.
Und wie nötig ich einen Pfannkuchen hätte.
Und 1 Glas Milch.

Und wie ich nach 5 Stunden Intensivstation ins Auto steige um nach Hause zu fahren und denke: Jetzt musst du erst mal deine Mama anrufen. Das glaubt die dir nie.

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mlle diff, Sonntag, 12. Dezember 2010, 23:54
Ich wünsche Ihnen viel, viel Kraft. Und bitte, geben Sie auf sich acht.

bluetenstaub, Montag, 13. Dezember 2010, 17:52
Denke an Sie.
Nur das Beste.