Dienstag, 14. Dezember 2010
Einsamkeit ist keine Option, sie ist ein Fakt.
Ein Auszug aus einem schönen Interview
mit der noch schöneren Tilda Swinton
in der FAZ.


FAZ: Das Ideal der wahren Liebe begegnet uns überall. Wir sind doch alle irgendwie angehalten, nach wahrer Liebe und Leidenschaft zu suchen und den einen richtigen Partner zu finden. [...]

TILDA: Uns geht es [...] nicht um Einheit, sondern um absolute Ehrlichkeit, was bedeutet, die geliebte Person nicht verändern zu wollen, sondern sie bis in die kleinste Facette ihrer Identität zu akzeptieren. Wenn also Emma am Ende des Films ihrem Ehemann ihre Lage schildert, und er sagt: Du existierst nicht - ist das Liebe? Wenn er sagen würde: Ich sehe dich, ich halte dich in dieser Situation, so bist du, und ich akzeptiere das - das wäre Liebe.

FAZ: Was hat Liebe mit Einsamkeit zu tun?

TILDA: Alles. Die Akzeptanz der eigenen Einsamkeit ist die Voraussetzung, um einen anderen wirklich zu lieben. Wenn wir diese Einsamkeit jemandem zeigen, der sie wiederum sieht und akzeptiert, ohne uns davon abbringen zu wollen, und wenn der andere uns seine Einsamkeit zeigt - das birgt die Chance einer wirklich liebenden Beziehung.

FAZ: Es geht also nicht darum, Einsamkeit zu überwinden?

TILDA: Einsamkeit ist keine Option, sie ist ein Fakt. Wir sterben alle allein. Das wäre sonst wieder dieses romantische Ideal des Eins-Seins, das uns verkauft wird, als müssten wir nur den Richtigen finden, um nie wieder allein zu sein. Ich halte das für Fiktion. Und für eine Verschwendung einer existentialistischen Wahrheit. Es ist sehr gesund zu wissen, wie einsam wir sind.

FAZ: Ist das Ihre Erfahrung?

TILDA: Die liebevollsten Beziehungen in meinem Leben - und davon gibt es viele - habe ich zu Menschen, die sich ihrer Einsamkeit bewusst sind und keine Angst davor haben. So können wir uns wunderbar Gesellschaft leisten. Es ist ein guter Weg, um gute Freunde zu finden.

Das ganze Interview: *

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Samstag, 6. November 2010
Weisse Nächte in auf St.Petersburgauli




Mit meinen beiden lieblinX-VerniVisagen und ein paar vielen weissen Russen oder wiedieallehiessen die N8 zum Tag gemacht. Und als Opener bei moki vorbeigeschaut. Danach in jeder Bar etwas anderes zu trinken bekommen. Später alle denkbaren und noch 1 paar andere Tanzflächen zu den unseren gemacht und früh um 4 auf Elektro kleben geblieben. Bis mich Karlsson mit kleinen Augen am Ärmel zupfte und sowas wie weissichnichmehr faselte und ich mich von meiner wieeresnannte Xtase und von CGN löste um neben ihm aufwachen zu können. Mit meiner kleinen Hand in der seinen. Wie die da hin kam. Weissichnichtmehr.

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Donnerstag, 4. November 2010
Was die Welt nicht braucht
0. Öffentliche Verkehrsmittel. [Ach doch, für alle anderen.]
1. Essende Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln. [!]
2. Und Schnatternde. [Haltet doch mal 5 Min. die Klappe!]
3. Und mich An-atmende. [Mund zu!]
4. Und Hustende. [Hand vor den Mund!]
5. Und überhaupt irgendwie Anwesende. [Geht weg!]
6. Saftige Äpfel. [Esst mehr Schwämme!]

Ich will das alles nicht mehr haben. Ich will einen Job mit Parkplatz. So wie in den vergangenen 14 Jahren. Herrgott, was war ich elitär unterwegs und hab es nicht gemerkt. Und statt dessen lieber über den Stau gemosert. Total gaga. Dabei will ich doch autistisch in der Blechlawine stehen! Ich mag die!

Da kann ich ganz in Ruhe an Ampeln stehen, Das Foucaultsche Pendel hören und keiner bespritzt mich beim Biss in einen Apfel mit dessen Saft. Oder niest mir in meinen ätherischen Körper. Und keiner kontrolliert andauernd meinen Fahrschein. Und da zeig ich auch nicht immer den von gestern vor.

Das Paradies. Ich will es zurück. Sofort. Ausserdem will ich auch nicht mehr so etwas Perfidem wie z. B. dem Wetter ausgeliefert sein. Zerlegte mir der Regenwind diese Woche doch schon 2 Schirme. Heute nassgeregnet bis auf die BüXe seh ich mich noch nach Feierabend im Schnellimbiss stehen. Weil mich, nach 4 Tagen Nulldiät ~ man kommt zu nix, jetzt nur noch Kohlenhydrate wieder aufrichten können. Aber auch nicht mehr heute. Das ist mir alles zu anstrengend.

Gute N8.

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Sonntag, 31. Oktober 2010
Miles Davis and the Cool
So why don't you sing to me on this long drive home. Let the sound of your voice sway sweet and slow. Don't wait too long to come home, I will leave the front light on ... With a flick of the wrist and a turn of the key you just fall in my arms.



Als ich vor Kurzem noch dachte, das Jahr wäre gut zu mir. Ahnte ich zum Glück nicht, was alles noch eine unschöne Wendung nehmen würde.

So stand ich. Mittwochs. Als persönliches Einzelschicksal. Wieder einmal alleine da. Im Prinzip an das Gefühl gewöhnt, aber zu trotzig um mir den Abend verderben zu lassen. Tat ich das, was ich immer tue. Ich setzte alles auf 1 Karte und bekam den besten Konzertbegleiter, den ich mir hätte denken können. Warum eigentlich nicht gleich so.



Wie ich mitten in der Menge plötzlich d8e, wie glücklich ich eigentlich sei. Und dass vielleicht alles, so wie es ist, ganz genau richtig ist. Wie ich tanzte und sang und mein Begleiter selbst bei der 4ten Zugabe noch nicht mit der Wimper zuckte. Und auch nach dem Konzert noch nicht den Fuss von der Bremse nahm, obwohl ich ins Bett musste.





Als ich um 2 Uhr früh in der N8, müdegeschaukelt, im Bett lag. Und versöhnt war.
Und mir nicht mal der abnehmende Mond etwas anhaben konnte.

Hätte ich am Donnerstag. Nach 4 Stunden Schlaf mitbekommen, was die Kollegen hinter meinem Rücken für einen Aufriss planten, dann hätte ich für Freitag sicher keinen Billigauftaukuchen zum Abschied gekauft, sondern was von Edek*.

Wie soll man aber auch ahnen, dass einen alle lieben. Und dass es eine kleine Rede geben und sogar Tränen fliessen würden.

1 Jahr und 2 Wochen und die Kollegen haben sich alles ganz genau gemerkt. So bekam ich das, was ich am dringensten brauchte und noch ein paar viele Sachen mehr. Kalt wird mir jedenfalls nicht mehr so schnell.





Das Abschiedsgeschenk von mir an meine LieblinXkollegin fiel verhältnissmässig klein aus. Brachte aber die grössten Lacher. Eine Höchstleistung, als Loriot-Liebende, sich den ganzen Tag in SAP zu bewegen und alle beisammen zu behalten, sobald jemand "Welche Maske?!" fragt.



Von Freitag noch die Abschiedskuchenkrümel im Mundwinkel. Stehe ich morgen früh schon wieder auf der Matte. In einer mir gänzlich unbekannten Branche und bin aufs Neue die Neue. Und weiss noch nicht. Wie ich denen eigentlich helfen kann.

Was mir helfen kann.
Sind 1 paar gute Gedanken.
Danke.

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Dienstag, 26. Oktober 2010
Es ist wieder Herbst





Sonst war nichts.


Ach, doch.

Te extraño...

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Sonntag, 24. Oktober 2010
Some girls are bigger than others






Als ich mit Karlsson und einem AusstellunXeröffnunXbier zwischen all den Leuten das Wochenende eröffne. Und plötzlich und für den Rest des Abends CGN vor mir steht. Und wie ich vor ihm stehe. Und wie der DJ in dieser ganz kleinen Bar dann später die ganz grosse Musik rausholt. Und wie meine kleine Hand, die CGN am nächsten ist. Ebenfalls für den Rest des Abends, eine Faust formt und ich immerzu nicht anfassen denke. Und mir das beinahe gelingt. Und wie ich dann am nächsten Morgen neben Karlsson erwache. Erschöpft. Verspannt. Und irgendwie. So leergeträumt.


Send me the pillow, the one that you dream on
and I'll send you mine

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Mittwoch, 20. Oktober 2010
building our family a dream
Wie warm mir wird. Obwohl es kalt ist. Als wir Hand in Hand durch den Park gehen. Und seine Tochter aufgeregt neben uns herhüpft. Und mich fragt, ob meine Katzen auch mal in ihrem Bett schlafen dürfen, wenn wir alle zusammen wohnen. Wie Karlsson mich ansieht, als ich lachend Klaro, nur noch! antworte. Und wie leicht sich plötzlich alles anfühlt.


Als ich ihm ein paar Tage später davon erzähle. Sagt er, dass es sich um Harmonieträume aus der Parallelwelt handelt, die wichtig sind. Für meine Heilung.
Und ich möchte gerne daran glauben.

Manche Worte von ihm. Sind wie warmweiche Stirnküsse.
Und vielleicht kann ich ihm das irgendwann sagen.

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Montag, 18. Oktober 2010
middl of oktember schon


Eine Woche Fieber. Ein Buch angefangen. Und auf Seite 95 bemerkt, dass ich bis da hin ganz genau gar nichts verstanden habe. Ausser dass die Autorin, oder deren Übersetzerin, das weiss man ja immer nicht so genau, mir mit dem Wort "insistierte" fürchterlich auf den Wecker ging. Ob die Hauptperson männlich oder weiblich ist. Oder ob es überhaupt eine gibt. Wir werden es nicht erfahren. Ich habe es weg gelegt. Und ein Kinderbuch angefangen. Und was soll ich sagen. Seite 265 und ich bin absolut im Bilde. Verstehe alles. Und bisher kam auch ganz genau kein mal insistieren vor. Geht doch.

Das erste mal seit dem Sommer wieder bei Ezra&Hill angehalten. Und dann lange geweint. Vielleicht bin ich zeitweise von Taktgefühl entbunden. Gut. Nicht aber von Empathie. Wie viel die Liebe aushält. Und halten muss. Und wann ich wohl meinen Menschen finde.

Als ich über dich nachdachte und mir 1fiel, dass man da eigentlich gar nicht drüber nachdenken darf. Wie gern ich das Meer sehen würde. Und wie dringend ich mal weg müsste. Bis mir 1fiel, dass ich ja auch wieder zurück kommen müsste. Und dann kann ich ja auch gleich da bleiben.

der moment ist die tat
die du tust augenblick
denn dein auge erblickt
was du tust und erschrickt
vor dem ding das du kennst
weil es immer da war
die musik ist aus ...
... und ist immer noch da

Und wie unwichtig und belanglos dieses Internetz eigentlich inzwischen ist. Von dem immer alle reden. Ist es und alles, was darin ist, doch weg. Wenn man bloss den Stecker zieht. Mich schrittweise entfernt. Geschäftliche und private Avatare sterben lassen. 1 Anfang. Auch wenn ich noch nicht weiss. Von was. Pandora muss zurück in ihre Box. Das und wie gern ich mal wieder eine N8 durchtanzen würde. Und wie sehr ich bei Mick Jones an Jamie Hince denken muss.

Das Fieber ist weg. Und ich habe ob des gemeinen Hustens jetzt 'en Woch lang dä Schnüss' [Quelle!] gehalten und bin trotzdem nicht erleuchtet. Schlimmer noch. Ich habe nicht mal den Abwasch geschafft.

Morgen geh ich wieder ins Büro.
Mein Kfee ist alle.

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Sonntag, 10. Oktober 2010
Ende der Starre
Wenn nach 7 Tagen das erste mal eine brauchbare Pupillenreaktion registrierbar ist und das schwarze Gespenst Hirntod, das über allem schwebt und über das keiner zu reden wagt, endlich etwas blasser zu werden scheint. Wie wir eine Telefonkette bilden und die Tränen meines Bruders mein kleines Schwesterherz sprengen.

Heute N8 sehen wir alle zum Mond hinauf. Gemeinsam.

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Freitag, 8. Oktober 2010
Tag 933
Dass es die Familie zusammen bringt. Ist ein positiver Nebeneffekt. Auf den wir alle gern verzichtet hätten, wäre uns dieses Leid damit erspart geblieben.

Dennoch. Jetzt. Da ich meine Familie so unglaublich leiden sehe. Befinde ich mich auf einem wundersamen Gesundkurs. Will lieber meine Probleme lösen. Als mich selbst... auf.

Wir brauchen jeden. Keiner ist entbehrlich.
Und so lange die Ärzte noch kommen, um zu beraten, wie Knie, Becken und Gesicht gerichtet werden. So lange lassen wir nicht los.



Wir lassen dich nicht los.

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