Sonntag, 19. April 2009
Sometimes goodbye's the only way
Hörte ich unter Tränen auf der Autobahn.

Als ich nach Haus kam, saß Knüttelkatz bereits 24 Stunden hinter der Couch und starrte die Tapeten an. Sonst kommt das Knüttelchen immer schon zur Tür gerannt, wenn ich aufschließe. Das war komisch. Dort nur eine verweinte Frau Mutter vorzufinden.

DeVille auf Knien. Spricht gut zu. Das Katz kommt hervorgetorkelt, lässt sich auf die Fensterbank heben [alleine gings nicht] und trank 20 Sekunden lang aus ihrem Brunnen. Anschließend rollte sie sich auf meinem Schoß zusammen und schlief 1 Stündchen. Eine gute Gelegenheit für mich. Um Abschied zu nehmen.



Frau Mutter meldete uns beim Notdienst an. Wollte selbst aber nicht mitfahren. Sie verabschiedete sich vor der Haustür und ich trat mit Knüttelkatz im Einkaufskorb ihren letzten Weg an.

"Heute ist übrigens kein guter Tag zum Sterben." sagte ich zum Korb. "Wir wollen nämlich grillen." Der KorbInsasse erwachte augenblicklich zu neuem Leben und schaute interessiert in die vorbeifliegende Welt.

17 Jahre. Apathisch. Schläpplich. Nix gegessen. Kaum getrunken.
Dottore nickt. Fühlt. Drückt. Kuckt und misst Fieber. "Die will aber heute noch nicht sterben." befindet er schliesslich. "Ne," sag ich "wir wollen ja auch grillen."

Also. Galgenfrist + 1 Spritze, Antibiotika und Kortison.

Die zugeteilten Putenschnitzelfäden wurden abgeleckt, aber
nicht gegessen. Nur 1 paar Tropfen Kondensmilch. Mehr nicht.

Vielleicht wird sie wieder.
Vielleicht stirbt sie morgen. Vielleicht am Mittwoch.
Vielleicht in 1 Jahr.

Die längste Zeit ist jedenfalls um.
Und sie war mir 1 liebe Freundin.
Und ich ihr auch.
Das hab ich heute deutlich gespürt.


[Und ich sah mich schon mit 1 Schaufel zwischen den Rabatten.]

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