Besucher
Eigentlich mag ich keinen Besuch.
Ich bin gern für mich.
Ab und an mal 1 Freundin. Oder meine Mumpi.
Aber sonst. Mag ich es nicht.
Ich bin lieber der Besuch.

Und so kommt es, dass ER seit über 2 Jahren ON/OFF-Geschichte noch nie bei mir war.
Mich hat das nie gestört. Ich bin gern bei ihm. Es fühlt sich an, wie 1 kleine Hintertür. Durch die ich mein Leben verlasse. Für 1 paar Stunden. Und nach Sonnenaufgang... kehre ich zurück.

Manchmal fühlt es sich auch wie Essen auf Rädern an [mit der Einschränkung, dass ich kein Essen bringe] - aber das ist eine andere Geschichte.

Nun kommt er also. Es ging nicht mehr. Ich habe ihn schon so oft vertröstet. Und verschoben. Nun gehen mir die Ausreden aus. Nun beginnt es albern zu werden. Nun kommt er also. 1 Blick hinter meine Kulissen werfen.

Es fühlt sich sonderbar an. Dann kennt er mich. Ganz.
Ich fühle mich nackt. Und ungeschützt.
Und habe auch 1 wenig Angst.
Sonderbar.

Selbstzweifel zum Frühstück.
Ich gehe mit offenen Augen durch mein Kuriositätenkabinett und prüfe,
ob was in den Keller verfrachtet werden muss.
Und ich befürchte. Ich muss noch einen anmieten.

Ihn in meinen Turm zu lassen ist ein großer Schritt.
Von dem ich die Richtung nicht kenne.

Ich wundere mich.
Über mich.
Und über die Angst.
Die da drin ist.
In mir.
Wo kommt sie her?
Und warum hat sie nicht mal 1 Wochenende frei?

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kid37, Samstag, 29. März 2008, 14:47
Visier runter, Schilde auch. Sonst wird das nichts. Lassen Sie ihn Ihre Plattensammlung sezieren ;-)

frl.deville, Samstag, 29. März 2008, 15:12
Ich befürchte. Es wird mich sezieren.

Er ist das Messer. Mit dem ich in mir wühle.
~ frei nach Franz Kafka