Freitag, 11. Juli 2008
Gleich nebenan




Der Tod bedeutet nichts - er zählt nicht.
Ich bin nur nach nebenan gegangen.
Nichts ist geschehen.
Alles bleibt genau wie es war.
Ich warte nur auf Euch,
gleich um die Ecke, für eine kleine Weile.

Permalink (0 Kommentare)   mitblöken

 


Sonntag, 6. Juli 2008
Heute
Dies ist 1 Tag.
Zum lange schlafen. Und liegen bleiben.
Zum Plüsch bepuscheln. Und gemütlich sein.



Wir sitzen in der Kastanie. Spätstücken.
Und lesen. Und lachen.
Und schauen der Regenschirmparade zu.



Dies ist 1 Tag. Um sich sehr leger zu kleiden.
Zopf zu tragen. Nichts zu überschminken. Pur zu sein.
Nicht zu denken. Auf keinen Fall das.

Dies ist 1 Tag.
Um zur Familie hinaus zu fahren.
Und 1 Eis zu essen.
Bloß nicht streiten. Heute nicht.
Jetzt aber los.

[Status quo: wenig Regen, mehr Sonne, kein Mann]


PS: Heute um 18 Uhr zeigen sie auf rtl2 wie mein letztes WE war.
Ich brauche also wirklich keine Worte mehr. Phew!
Doch erst nä. Woche. Mit Fernsehzeitung wär das nicht passiert :o]

Permalink (0 Kommentare)   mitblöken

 


Montag, 23. Juni 2008
Glückliches Kind
Tag 4. Ohne sie. War heute.
Quasi minütlich rutschte mir das Herz.
In den Keller.
Vermisste ich sie doch.
Und jetzt. Rief sie endlich an.
Wir taten.
Als hätte es keinen Streit gegeben.
Wir lachten. Und erzählten.
Und waren Fleisch und Blut.
Alles gut.

Permalink (0 Kommentare)   mitblöken

 


Freitag, 13. Juni 2008
my little fish don't cry
Und als ich so dastehe.
Und meiner Frau Mutter beim Bezahlen der Brötchen zusehe.
Sehe ich auf 1 mal meinen Opa.
Diesen großen, starken Mann, der er für mich immer war.
Sie ist wie er.

Die Ähnlichkeit ist mir noch nie so stark aufgefallen, wie in diesem Moment.
Und ich. Klammere mich an den 1kaufswagen. Und unterdrücke 1 kleine Träne.
Sie ist wie er.

Und dann. Auf dem Parkplatz. Während ich zurücksetzend Rohrspatz spiele. Und mich über die behämmerten Autofahrer um mich herum aufrege. Sagt sie. "Du bist genau wie dein Vater!"

Und ich. Klammere mich an das Lenkrad. Und unterdrücke 1 kleine Träne.
Ich bin wie er.

Und dann. Wird mir klar. Warum Frau Mutter und ich immer streiten. Denn wenn wir wie unsere Väter sind. Dann war das schon immer so. Die 2 haben sich auch nie verstanden.

Wir sind wie sie.
Und sie fehlen uns.
Beide.

Permalink (2 Kommentare)   mitblöken

 


Mittwoch, 28. Mai 2008
Blindfisch
Am Sonntag nachmittag war ich noch nicht ganz bei mir.
Also zog ich meine Schuhe aus. Und sagte: "Rutsch mal rüber."

Und sie rutschte. Und ich legte mich. An ihr Fußende.
Und schlief eine Weile.

Als die N8schwester kam, wusste sie nicht, wem von uns beiden sie die Opiate geben soll. Ich hätte sie genommen. Aber die Frau am Kopfende hatte sie mehr verdient.

Meine Frau Mutter klärte mich auch sofort auf:
"Siehst du", sagte sie, "das ist Schwester Soundso."
Und ich dachte: Ja, sehe ich. Was kommt nun?!
"Na die ist genauso alt wie du", sagte meine Frau Mutter schnell,
"UND sie heiratet am Freitag. Siehst du?!" Kopfnicken der Schwester.

Ich sah gar nix. Und schlief sofort wieder 1.

Permalink (4 Kommentare)   mitblöken

 


Samstag, 17. Mai 2008
MumpiKindTag
Spätestens als sich das kleine Tier laut schnorrelnd auf mir zusammenrollte, wusste ich, dass die Entscheidung wieder ins Bett zu krabbeln, die Richtige war.
Schnorrel schlief. Ich las.



Und weitere wenige Augenblicke später. Stimmte auch Petrus mir zu. Kein Flohmarktwetter. Liegen bleiben. 2 Stunden lesen, dann trieb mich 1 leichtes Hungergefühl doch aus den Federn. Telefon. Nach Hause telefonieren.

"Treffen wir uns in 30 Minuten an der Babyklappe?!" frage ich in den Hörer.
Sie erfreut: "Ach, ich dachte du bist auf dem Flohmarkt?!"
"Nein, wir waren faul. Aber jetzt habe ich Hunna." gebe ich zu.
Sie will wissen: "Und was kann ICH dagegen tun?!"
"Öhm. 3 Kilo Spagargel schälen, vielleicht?!" frage ich kleinlaut.
Sie lacht: "Bis gleich!"



Wir machen 1 kleinen Waldspaziergang. Mit Hundi. Im Regen.
Öme und Tante Dorchen [aka Dora] decken unterdessen schon mal den Tisch und setzen Kaffee auf. Käsekuchen mit Erdbeersoße [die doch ganz lecker ist] lockt ja jeden aus dem Sessel.



Aber wir lassen uns nicht viel Zeit für Kaffee und Kuchen. Wir haben anderes im Sinn. Wir wollen Spagargel. Und Schinken. Und HollanDÄse. Die Kartoffeln sind schon lange vor dem Spargel fertig. Aber ich bestehe darauf, dass ich kochen kann. Sie stimmt mir später schmatzend zu.



Und das ist Magerkatz. Magerkatz wartet zerknüttelt auf den Nachtisch. Natürlich bekommt sie auch nen Klecks HollanDÄse. Schließlich soll sie ein paar Gramm zunehmen. Das dünne Ding.



Ein schöner Tag. Wenn er zuende geht.
Ist alles noch so. Wie es schon immer war.

Permalink (0 Kommentare)   mitblöken

 


Freitag, 16. Mai 2008
Wortfindungsstörungen
Was das Kind macht. Will sie wissen.
"Ach, ich backe mal wieder was." sag ich.

Und sie juchzt los: "Au ja. Ich möchte mal Birnen-Barneys essen."

?!

Ich glaub sie meint Brownies.

Vielleicht schlagen die Placebolas [Mehrzahl von Placebo ;o)],
die sie seit einiger Zeit bekommt [?!], auf ihr Sprachzentrum.

Ich glaube sie wird komisch.
Aber ich liebe sie trotzdem.
Oder deswegen.

Permalink (1 Kommentar)   mitblöken

 


Hickhack
Es gibt einen Fluch der lautet: Mögest du in interessanten Zeiten leben.
~ Terry Pratchett

Heute morgen. Um halb 8. Da sollte sie noch entlassen werden.
Später dann. So gegen 12 Uhr. Sollte sie dann ihre Tasche wieder auspacken.

Die Abschlussuntersuchung hat ergeben, dass OP Nr. 6 am Dienstag stattfinden wird.

So fühlt sich also eine Erbse auf einer Trommel.

Permalink (0 Kommentare)   mitblöken

 


Samstag, 3. Mai 2008
Die Nachricht, ...
... dass sie wartend in OP-Hemd Nummer 5 in ihrem Bett sitzt,
saugte mir jegliche Energie ab, die ich für den heutigen Tag
aufgespart hatte. Ich konnte gar nichts tun. Akku leer.



Ich bin doch auch bloß 1 Kind.

Permalink (4 Kommentare)   mitblöken

 


Freitag, 18. April 2008
Horrorvermeldungen
Here I stand alone
with this weight
upon my heart
~ Kate

Wenn du glaubst, dass du am Ende deiner Fahnenstange
angekommen bist, dann musst du feststellen:
Das Drecksding wird länger.

Aufgewacht ist sie. Während der OP. Und ihre Atmung versagte.
Intensivstation. Schon wieder. Der Mann in grün faselte etwas
von CO2-Werten. Aber ich hörte gar nicht hin.

Ich saß 1fach da. Bei ihr. Und hielt ihre Hand.
Und dann. Wachte sie auf. Sah mich an.
Und sagte: Ach mein Pony, fahr doch heim.

Permalink (0 Kommentare)   mitblöken