Mittwoch, 24. Februar 2010
Die Woche ~ vorderer Teil
Noch 1 Wort zum Sonntag ohne Sonne.







7 Stunden coucheln instead of 7 Stunden skypeln.
Zu 2t ist man eben wirklich viel weniger allein.
Danach doppeltsosehr.


Und dann wurde langsam Montag.

Als ich mich lange vor Sperrstunde zu einer schlaflosen N8 bettete und diese um 6 Uhr verliess. Ahnte ich noch nicht. Dass der Schneevater schon wieder ein paar Tonnen Snee auf die Welt gekippt hatte. Erst als ich das Kleinkatz auf Aussenposten schickte. Aber da war eh schon alles und ich zu spät. Also erst mal einen Kfee. Und dann hinaus. Mit Para1000 überlebte ich die Schicht gerade so eben. Um danach zurück in die Stadt zu fahren. Was so absurd klingt, weil ich sonst immer nur in die Stadt fuhr. Um zu arbeiten. Nicht aber. Um zu leben.

In der Werkstatt.
Mein Nebenan hält sich eine Kette um den Hals. Schaut fragend über den Brillenrand. Ich kann Horn mit Perlen nichts abgewinnen und fasele was von schwarz/weiss sei nicht mein Ding. Dein Ernst jetzt?! fragt sie mich. Und sieht an mir hinunter. Ich bin mehrfach geringelt. So wie ihre Kette. Ich brauche dringend bessere Argumente. In alles.



Und dann. Ich, 1 AS an der Säge. Versäge mich. Und finde den Schmettetterling nicht mehr schön. So soll der nicht an mir baumeln. Also sitze ich. Und schaue nur. Was denn eigentlich mit mir los sei. Fragt nun [m]eine Ärztin. Eingeschränktes Allgemeinbefinden. Sage ich. Und sie will wissen, wie sich das äussert. Und ich zähle die Symptome auf. Du hast also eine Depression. nuschelt sie zu mir rüber und fragt mich anschliessend, ob sie sich Sorgen machen müsse. Natürlich nicht. Sage ich. Nehme meinen Hut und meinen Mantel. Und gehe 30 Minuten vor Ablauf der Zeit durch den Regen. Und er macht mir nichts aus.



Im Auto angekommen. Kann ich nicht gleich starten. Ich sitze nur. Und keuche. Ich atme so stark aus, wie ich nur kann. Ganz so, als ob ich gegen meinen eigenen Atem einen Groll hege und ihn endlich loswerden will. Doch er kommt immer wieder. Und mit ihm kommen dann auch die Tränen. Die ich schon den ganzen Tag lang in mir trage und sich nun mit dem Regen auf meinen Wangen mischen. Und dann kann ich endlich fahren. Vorbei an einem Hochhaus und ich sehe mich oben stehen. Auf dem Dach. Im Schneeregen. Der schon ein mal etwas von mir tötete. Und ich habe den Wind im Haar und das bittere Bedürfnis zu leben.

Warum ich immer nur montags ans sterben denke.
Vielleicht damit ich es für den Rest der Woche hinter mir habe.

Zuhause können mir nur noch Nudeln helfen. Denke ich. Treppauf. Und treppab kommt der Nachbar. Den wollte ich schon lange mal was fragen und bitte ihn herein.
Notetomyself: Wenn du das nächste Mal einen Nachbarn hereinbittest, dann musst du vorher unbedingt die Sonntagsunterwäsche wegräumen. Der sieht die sonst.
Der hat die zur Kenntnis genommen. Da bin ich sicher. Aber gesagt hat er nichts. Was soll er auch sagen. Er ist ja vom anderen Ufer. Und bevor er geht. Muss er noch 1 Wort zur Farm sagen. Das sei ihm alles zu schwachsinnig. Aber nun müsse er los. RachDerRestauranttester finge ja gleich an. Ach ja. Schwachsinnige unter sich. Denke ich noch. Und dann gibts da Käseplatte. Das sei ja wohl sowas von schwul. Aber das sei ihm egal. Schönen Abend noch.

Und dann stehe ich an der Pfanne. Und brate die gekochten Nudeln in Butter. Und der Geruch lässt mich wieder Kind sein. Und ich erinnere mich an den Tag. An dem ich in der Küche helfen durfte. Und auf dem SchwingDinXMülleimer stand um den Pfannengriff zu halten. In der Pfanne. Braune Butter. Und fast höre ich meine Mutter sagen. Jetzt jackel da nicht so rum. Da schwingt auch schon der Deckel. Nur zur anderen Seite und die Butter frisst sich in meine Strumpfhosen und ich weiss noch genau wie weh das tat, als sie mir diese vom Leib abzogen. Und dann erinnere ich mich sofort auch an den Tag. An dem ich in dem kleinen Anhänger am Kettcar meines Bruders sitze. Nach hinten kippe. Mit einem Schuh hängen bleibe und noch einige Meter weit von meinem Bruder über den Asphalt gezogen werde, weil. Und erst als ich ernsthaft weine. Hält er an. Und holt unsere Eltern. Und der Schmerz, den ich empfand. Als mir mein Vater am nächsten Morgen das am Blut und Hautfetzen festgeklebte Frottee vom Rücken löst. Es ist fast Ostern und ich darf schon ein Ei öffnen und finde eine güldene Anstecknadel in Form eines Hasens. Der trocknet die Tränen und heute sehe ich ihn jeden Tag an.

Überhaupt sind die Erinnerungen an meinen Vater immer auch mit Schmerzen verbunden. Schlug er mir doch einmal. Ich kann nicht älter als 5 gewesen sein. Mit einer Gabel. Die direkt aus einer heissen Butterpfanne kam. Auf die Hand. Weil ich bei Tisch helfen wollte. Und er dachte, ich würde naschen. Und als ich mich bei 1234Eckstein unter dem Klappbett versteckte, klappte er das Bett hoch und klemmte mir den Fuss ernsthaft. Nur das Schaf konnte mich trösten. Blau wurde es trotzdem. Väter. Irgendwie.

Und dann starb er einfach irgendwann.

Das ist die Butter. Denke ich. Esse eine Portion Nudeln. Die machen schliesslich glücklich. Und anschiessend sofort eine handvoll Lakritzschrot. Und alles ist gelöscht. Ich wünschte. Alles liesse sich so einfach vertreiben.





Wach blieb ich mit Irina Palm und einer lieb gewonnenen Angewohnheit. Musste aber 1sehen. Dass mich nur das Bett noch nimmt und blieb 2 Stunden länger als geplant darin. Wecker werden auch überbewertet. Mit Karacho ins Büro. Nachgesessen. Wieder zurück in die Stadt. Wieder Nudeln. Dieses mal lieber mit Tomate. Geduscht. Gecremt. Geföhnt. Lackiert. Das Programm eben.

Heizdecke_on.
Hallo N8, ich bin die DeVille. Und es wäre schön,
wenn du mich um 6 Uhr ausspucken könntest.
Danke.

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