Silversurfer
Schwer zu erklären, aber es tat zu weh, es ... es war ...
Nein, so konnte sie das nicht sagen. Diese Niedergeschlagenheit,
diese Feigheit, dieses Risiko, das sie nicht mehr auf sich
nehmen wollte. Eine Buchhandlung zu betreten, ins Kino zu
gehen, Ausstellungen zu besuchen oder einen Blick in die
Schaufensterauslagen der Kunstgalerien zu werfen bedeutete,
den Finger auf ihre Mittelmäßigkeit zu legen, ihren Kleinmut,
und sich daran zu erinnern, dass sie eines Tages voller
Verzweiflung das Handtuch geworfen und seitdem nicht wieder
aufgehoben hatte.


aus Zusammen ist man weniger allein von Anna Gavalda


Was das wieder soll. Leuchtet der Silberling in mein Zimmer.
Und sieht mir beim wachliegen zu. Unmögliches Benehmen.



Es ist fast so, als würde er nachsehen, was ich so mache.
Und?! Any news?! Nein. Ich liege hier immer noch allein.

Allein zu sein nervt.
Momentan. Gewaltig.

Sonst war immer noch das Büro da. Und die Arbeit.
Und die Kollegen. Und 12 Stunden Beschäftigung.
Und ein Chef, der mich auf dem privaten Handy anrief,
um mich zu fragen, warum ich mich mit Hallo melde.

Jetzt, wo ich mit niemandem mehr rede.
Ausser mit der Frau im Spiegel und den Plüschmöpsen.
Merke ich. Was für 1 1siedler ich geworden bin.
In den letzten Jahren.

Pass auf, sagt da eine, sonst ver1samst du noch.

Und ich frage mich. Wieso noch?!


Sollte sie ins Kino gehen? Pff ... Und mit wem sollte sie
hinterher über den Film sprechen? Wofür sind Emotionen gut,
wenn man allein ist?


denkt Camille in Zusammen ist man weniger allein von Anna Gavalda

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